Nur 46 % der Top-Unternehmen veröffentlichen Nachhaltigkeitsbericht
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Von den 110 größten heimischen Unternehmen hat nur knapp die Hälfte einen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens EY (ehemals Ernest Young). Nachhaltigkeitsberichte kamen dabei vor allem von jenen Unternehmen, die bereits jetzt dazu verpflichtet sind. Eine neue EU-Richtlinie führt ab 2025 dazu, dass deutlich mehr Unternehmen von der Berichtspflicht erfasst sein werden.
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"Dass sich betroffene Unternehmen in Österreich auf die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung vorbereiten, ist sehr positiv zu werten", sagte EY-Experte Georg Rogl in der Aussendung. Dass es für mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen noch kein Thema sei, sieht er jedoch kritisch. "Wer sich heute mit Nachhaltigkeitsberichterstattung nämlich noch nicht auseinandergesetzt hat, wird bald ins Schleudern kommen."
EY hat für die Analyse die Nachhaltigkeitsberichterstattung für das Geschäftsjahr 2021 der 100 umsatzstärksten österreichischen Unternehmen, der fünf größten Kreditinstitute (nach Bilanzsumme) und der fünf größten Versicherungsinstitute (nach Marktanteil) untersucht. Lediglich 46 Prozent der untersuchten Unternehmen haben demnach einen solchen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.
Kapitalgesellschaften ab 500 Mitarbeitenden sind nach dem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) seit 2017 dazu verpflichtet, in ihren Lagebericht eine nicht-finanzielle Erklärung aufzunehmen. Sie müssen Angaben zu den Tätigkeiten des Unternehmens machen, die sich auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange auswirken.
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Bildquelle: APA/dpa-Zentralbild/Soeren Stache
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