Imker beklagen leere Waben nach dem kalten Frühling
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Der nasskalte Frühling hat die Bienen daran gehindert, die Stöcke zu verlassen, die Waben blieben leer und die Imker mussten zufüttern, wie sie beklagten. Weil Honigbienen erst ab zwölf Grad und nur bei trockenem Wetter fliegen können, konnten sie voll blühende Obstbäume wie Marille, Apfel oder Birne sowie Frühlingsblüher wie Raps oder Löwenzahn nicht aufsuchen. Wolfgang Pointecker, Obmann von Biene Österreich, rechnet in seinem Betrieb mit 80 Prozent Ausfall.
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"Als es endlich warm wurde, war alles verblüht." Während das Nektarbuffet für Insekten normalerweise am üppigsten ist, mussten viele Imker und Imkerinnen ihren Völker mit Futter aushelfen, damit diese nicht verhungern. Der Imkerprofi zieht nach einem Rundruf eine erste Zwischenbilanz des Honigjahres. "Heuer gibt es fast keinen Blütenhonig. Bei den meisten Imkerinnen und Imkern entfällt der erste von zwei Schleuderterminen." Beim Schleudern wird der Honig aus den Waben gewonnen.
Während die wichtigsten Nektarlieferanten blühten, war es einer der zehn nassesten und trübsten April-Monate der Messgeschichte - und der Mai startete nicht besser. In Ostösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland besteht Hoffnung auf typische Spätblüher wie Sonnenblumen und Akazie. Doch viele Akazienbäume leiden unter den Hitzeschäden der vergangenen zwei Jahre, dazu kam der Frost im April dieses Jahres.
Pointecker hofft nun auf den Waldhonig. "Die Honigbienen nehmen dafür den Honigtau, den andere Insekten an Fichten, Eichen oder Tannen produzieren, auf und bringen ihn in den Stock ein, wo er von den Stockbienen weiterverarbeitet wird."
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Bildquelle: APA/dpa/Patrick Pleul
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