Seit 2000 in Österreich dreimal die Fläche Wiens verbaut

  • Verbauung

    "Seit dem Jahr 2000 wurden in Österreich 1.300 Quadratkilometer verbaut, das ist mehr als dreimal die Fläche Wiens", erklärte Simon Pories von WWF (World Wide Fund For Nature) Österreich bei einer Pressekonferenz in Wien. Pro Minute verschwanden demnach 120 Quadratmeter Boden für Einkaufsmärkte, Parkplätze, Straßen, Gewerbegebiete und Logistikzentren unter Beton. Schuld daran seien unverbindliche Bodenschutz-Vorgaben und finanzielle Anreize, die Verbauung fördern.

  • Laut "Bodenreport 2023" des WWF betrug zwischen 2019 und 2021 der durchschnittliche Bodenverbrauch pro Tag 11,3 Hektar (113.000 Quadratmeter). "Spitzenreiter" ist die Steiermark mit 3,1 Hektar (ha) pro Tag, gefolgt von Oberösterreich (2,3 ha) und Niederösterreich (2,1 ha). Im Burgenland werden täglich 1,2 Hektar, in Kärnten 0,9, in Tirol 0,7, in Salzburg sowie Vorarlberg je 0,5 verbraucht. In Wien sind es pro Tag 1.000 Quadratmeter (0,1 ha).
     
    Sogar in Gemeinden mit sinkender Bevölkerungszahl kommt es zu Ausweitungen der Siedlungsfläche, weil Wohn- und Gewerbegebiete an den Ortsrändern entstehen, so Pories: "Besonders alarmierend ist für uns, dass beim Neubau der Versiegelungsgrad gestiegen ist: Während wir vor wenigen Jahren hier noch bei 40 Prozent lagen, werden mittlerweile fast 60 Prozent der Neubauflächen auch wirklich versiegelt".
     
    Aktuell sind in Österreich rund als 5.800 Quadratkilometer verbaut, das entspricht fast der Hälfte der Landesfläche von Oberösterreich, erklärte der Experte.

  • Bildquelle: APA/THEMENBILD/HELMUT FOHRINGER