Kalte Progression - Abschaffung bringt 3,65 Mrd. Euro

  • Kalte Progression

    Die im Vorjahr beschlossene Abschaffung der Kalten Progression bringt den Steuerzahlern im Jahr 2024 eine Ersparnis von 3,65 Mrd. Euro. Das geht aus dem von IHS und WIFO erstellten Progressionsbericht hervor. Die Grenze für steuerpflichtige Einkommen wird im kommenden Jahr bei rund 12.500 Euro liegen. Offen ist noch, wie mit dem variablen Drittel der zu retournierenden Gelder vorgegangen wird. Die Grünen plädierten für eine faire Verteilung.

  • Dass man diese schleichende Steuererhöhung abgeschafft habe, sei ein "historisches Ereignis" gewesen, sagte Finanzminister Magnus Brunner bei der Präsentation. Alle Tarifgrenzen mit Ausnahme des Spitzensteuersatzes steigen damit entsprechend der Inflationsrate - zugrundegelegt wurden hier 9,9 Prozent.

    IHS-Direktor Holger Bonin lobte das österreichische Modell. Es sei hier etwas gelungen, woran man bisher in Deutschland gescheitert sei, so der deutsche Arbeitsmarktökonom. Ökonomisch betrachtet sei ein solcher automatischer Ausgleich vollkommen vernünftig, unterstrich er, denn dadurch werde ein Übergewinn für den Staat vermieden und dafür gesorgt, "dass die öffentliche Hand in Österreich sich nicht zulasten der Bevölkerung bereichert".

    In Zeiten hoher Inflation sei ein solcher Ausgleichsmechanismus umso wichtiger, so Bonin weiter. Kumuliert gehe es bis 2027 um die Rückgabe von 8,8 Mrd. Euro (davon angesichts sinkender Inflationserwartungen 2 Mrd Euro im Jahr 2025, 1,7 Mrd. 2026 und 1,4 Mrd. Euro 2027).

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